‚Moll‘ …
Ja, ein Lied in ‚Moll‘, das hat jemand aus dem Teilnehmerkreis des PaceRace 2025, nachdem die Austragungsgegend bekannt gegeben wurde, in der Teilnehmer-Chatgruppe verlinkt …😀
„Es gibt Länder, wo richtig was los ist … und es gibt Brandenburg … Ich fühl mich heut so leer – ich fühl mich Brandenburg … In Berlin bin ich einer von 3 Millionen – in Brandenburg kann ich bald alleine wohnen.
In Brandenburg soll es wieder Wölfe geben … Nimm dir Essen mit, wir fahren nach Brandenburg.“
Und dann wird ’s doch ‚Dur‘.
„Halleluja … alle wollen dahin, deshalb will ich das auch.“
Wo Rainald Grebe wirklich hin will – das kann sich jeder selbst anhören 🙈😀.
Auf jeden Fall will ich nach Brandenburg … das wird bestimmt lustig, beim PaceRace 2025.

Das Regelwerk mit all den Weg- und Fotopunkten kommt am 14. Juli spätabends per E-Mail an. Jetzt geht es los.
Die geplante Vorgehensweise ist wie folgt: GPS-Koordinaten der Punkte nach Kurviger übertragen und dann eine Route durchlegen, bei der man im Schnitt mit 60 km/h möglichst viele dieser Punkte abfahren kann.

Aber irgendetwas ist dieses Jahr wieder anders. Ein neues Symbol taucht auf: ein stilisiertes Auto auf einem stilisierten Schiff. Tatsächlich hat da jemand acht Fähren – fünf über die Elbe und drei über die Havel – heimlich in die Zielauswahl eingeschleust.
Wo kommt eigentlich all das Wasser her in diesem flachen Brandenburg? Wenn der Pegel steigt, ist Schluss mit lustig – dann heißt es „Land unter“ … in Brandenburg.
Und das Gemeine daran: Für eine Fährüberfahrt gibt es satte 25 Punkte. Einfach rauf auf das Schiff, gemütlich übersetzen – über die Elbe, Havel, oder was auch immer – und zack: 25 Punkte. Ohne dass sich das Motorrad auch nur einen Meter aus eigener Kraft bewegt.
Das klingt verlockend.
Bei meiner ersten Routenplanung habe ich dann gleich ordentlich zugelangt: sechs Fähren eingeplant – macht stolze 150 Punkte. Aber irgendwo muss da doch ein Haken sein. Das wäre ja viel zu einfach.
Irgendwann kam dann von Jochen der entscheidende Hinweis: „Wenn man wegen einer Fähre einen Fotopunkt – für den es ja auch 20 Punkte gibt – nicht anfahren kann, hat das am Ende einen negativen Effekt auf die Gesamtpunktzahl.“ Aha. Also muss ich meine Strategie doch nochmal komplett über den Haufen werfen. So viele Fotopunkte wie möglich sammeln!
Das hat schließlich dazu geführt, dass von meinen ursprünglich geplanten sechs Fähren nur noch eine übrig bleibt – und zwar die Auto- und Personenfähre Ketzin.
In Kurviger zeigt sich die gegen den Uhrzeigersinn geplante Route dann so:

Ich plane, 340 Kilometer zu fahren. Bei einem Durchschnittstempo von 60 km/h ergibt das eine reine Fahrzeit von 5 Stunden und 40 Minuten. Hinzu kommt ein geplanter Ladestopp von knapp einer Stunde. Die verbleibenden 20 Minuten – denn die maximale Fahrzeit beträgt insgesamt 7 Stunden – sind für die Fotos an den verschiedenen Fotopunkten vorgesehen.
Eines dieser Fotos soll auf dem Bergfried der Burg Ziesar entstehen – und dafür müssen über 100 Stufen erklommen werden. Das geht nicht einfach mit „Klick und weiter“. Hoffentlich reichen die eingeplanten 20 Minuten für insgesamt acht Fotos … wird schon gut gehen.
Was die Anreise nach Brandenburg betrifft, ist für mich schnell klar: Ich werde sie auf zwei Tage aufteilen. Ich möchte schließlich nicht stumpf die Autobahn gen Norden runterfahren, sondern auch etwas von der Landschaft mitnehmen. Als Thomas von meinen Reiseplänen erfährt, sind wir uns rasch einig – wir fahren gemeinsam.
Unser Treffpunkt ist am 15. August 2025 um 12 Uhr an der Fastned-Ladestation in Trisching, östlich von Amberg. Dort bekommt Thomas’ Energica Experia noch einen kräftigen Schluck Strom – die beiden sind zu dem Zeitpunkt bereits rund drei Stunden unterwegs. Danach geht es für uns gemeinsam weiter nach Tirschenreuth: Mittagessen für uns und Energie für unsere zwei Arbeitstiere.

Bei Bad Neualbenreuth überqueren wir die Grenze nach Tschechien. Das Navi von Thomas hat sich bei der Routenplanung strikt geweigert, uns hier entlangzuführen – bis zum Frühjahr 2025 war dieser Grenzübergang schließlich noch für den Auto- und Motorradverkehr gesperrt.
Aber manchmal lohnt es sich eben doch, sich konsequent gegen die Eigenheiten eines Navis durchzusetzen. Die 60 Kilometer durch Tschechien bis nach Klingenthal sind genial zu fahren. Meist super schöner Straßenbelag und ein gutes Stück der Strecke dann Kurve an Kurve.
Die Nacht unserer Anreise verbringen wir im Hotel Reussischer Hof in Schmölln.

Am Freitag legen wir dann noch das zweite Stück zurück. In Köthen gibt ’s einen kurzen Mittagssnack – für die Energica und Zero von der Säule, für uns vom Bäcker.

Bei Aken üben wir dann schon mal die ‚Quererei‘ von Wasser mit einer Fähre. Über die Elbe geht ’s für uns. Wenn das immer so flott funktionieren würde, dann wäre die Thematik mit den Fähren ein guter Tipp für viele Punkte – ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Fähre immer genau dann, wenn man am Ufer ankommt auch schon abfahrbereit auf ein Motorrad samt Fahrer wartet – das kann nicht sein.

Wir nutzen die Gunst der Stunde um uns schon mal bei einem kurzen Stopp während der Anreise mit dem Fotopunkt „Bergfried der Burg Ziesar“ anzufreunden. Der ist schon mächtig hoch – also dieser Turm.

Für die 140 Stufen brauchen wir gut zwei Minuten bis ganz nach oben. Foto machen, wieder runter, einmal tief durchatmen … dann sollte das „Fotomachen“ hier in etwa fünf Minuten erledigt sein. Sportlich – und das bei aktuell 34 °C! Aber morgen soll es ja zehn Grad kühler werden. Wird schon gut gehen. 🙈😀
Am Hotel gibt es dann ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus den Veranstaltungen der letzten Jahre. Irgendwie fühlt es sich an, als würde man sich schon ewig kennen – dabei bin ich erst zum dritten Mal dabei. Ein gemeinsames Hobby verbindet eben. Und wenn es dann auch noch etwas so Besonderes ist wie das Elektromotorradfahren, umso mehr. Ein schöner Abend in geselliger Runde folgt – morgen sind wir dann Konkurrenten.

Die Eventleitung hat eigens zwei Hähne als Weckdienst organisiert – damit ja keiner der Teilnehmer den Start verpasst. Vielleicht sollte man beim nächsten Mal dem Weckdienst mitteilen, dass 7:30 Uhr völlig ausreichen würde … und nicht schon um 5 Uhr. Aber was soll’s – eine gute Vorbereitung ist alles, besonders für Körper und Geist. Also raus aus den Federn!
Ab 9:30 Uhr wird es dann wuselig auf dem Startgelände. Die 21 Maschinen der Teilnehmer stehen in Reih und Glied in der Startaufstellung. Die „Roten Jacken“ begleiten den Tag wieder wie gewohnt höchst professionell – per YouTube-Livestream.

Jeder der Teilnehmer wird interviewt.

Ein wirklich buntes Treiben stellt sich ein. Selbst „Bärchen“ und „Drache“ sind mit von der Partie. Genial.

Kurz vor 10 Uhr kehrt Ruhe unter den Fahrern ein. Im Zwei-Minuten-Takt startet jeder auf seine individuell geplante Route. Dem einen oder anderen wird man im Laufe des Tages sicher begegnen – doch für die nächsten sieben Stunden ist jeder ganz auf sich allein gestellt.
Auf diesen Moment freuen sich alle: Wenn es endlich losgeht, legt sich die Aufregung, und Konzentration übernimmt das Kommando. Jetzt muss sich zeigen, ob die gewählte Strategie aufgeht.

Ich bin als Vorletzter um 10:42 Uhr an der Reihe. Erik will vor dem Start noch alles Mögliche über Vorbereitung, Strategie und Erwartungen wissen … aber ich verrate nichts – Betriebsgeheimnis, sozusagen. 😀

Und dann wird auch schon heruntergezählt: 9, 8, 7 … 3, 2, 1 – und los! Ich freue mich auf eine wunderschöne Runde durch Brandenburg. Jochen hat sich große Mühe gegeben, uns mit den bereitgestellten Wegpunkten seine schöne Heimat näherzubringen.

Mich führt es zu aller erst mal zu Captain Jack Sparrow. Ich habe nicht gewusst, dass der in Brandenburg wohnt, aber nach nicht mal 30 Minuten meiner Fahrt werde ich auf der Havelfähre „Charlotte“ bei Ketzin eines besseren belehrt. Dort steht er nämlich am Steuerrad dieses Schiffes …

Diese eine, einzige Fährfahrt auf meiner geplanten Route läuft schon mal gar nicht so schlecht wie es sein könnte. Die Fähre legt gerade gegenüber ab und somit bin ich innerhalb von etwa fünf Minuten auf der Fähre und insgesamt nach zehn Minuten auf der anderen Seite der Havel. 25 Punkte – passt.

Bis zum Ladestopp sind jetzt erst Mal 5 Fotopunkte anzufahren. Der erste ist am Schloss Ribbeck. Schloss Ribbeck ist ein neobarockes Anwesen im Havelland, das durch Theodor Fontanes berühmte Ballade über den Birnbaum literarische Bekanntheit erlangte

Die Siegessäule Hakenberg bei Fehrbellin erinnert an den Sieg des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm über die Schweden in der Schlacht von 1675. Das 36 Meter hohe Denkmal mit der Bronzestatue der Siegesgöttin Victoria bietet eine Aussichtsplattform und wurde 1879 feierlich eingeweiht.
Für einen Besuch auf der Aussichtsplattform fehlt heute die Zeit. Für mich geht es weiter in Richtung Westen.

Vor dem Schloss Kleßen entsteht das nächste Foto. Scheinbar führt hier der Lindenplatz tatsächlich bis vor das Schloss. Ich komme zwar für eine Zufahrt von der falschen, westlichen Seite, aber wenn ich mich ganz schmal mache, dann passe ich auch durch das kleine Fußgängertor 🙈😀. Das ist das schöne am elektrischen Fahren – man fällt mit solchen Aktionen nicht auf. Für Passanten ist es fast so, als ob ein E-Bike-Fahrer durchfährt – nur eben etwas ‚mächtiger‘.
Schloss Kleßen ist ein denkmalgeschütztes Herrenhaus im Havelland und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zum Schloss gehört ein Englischer Garten und ein Märkischer Gutsgarten.

Weiter geht es zu einem Museum der außergewöhnlichen Art. „Lady Agnes“ ist ein ausrangiertes Langstreckenflugzeug vom Typ Iljuschin IL-62 in Stölln. „Lady Agnes“ wurde hier 1989 auf einer 860 Meter langen Ackerpiste gelandet – was es alles gibt. Das Spektakel wurde sogar ins Guinnes-Buch der Rekorde eingetragen.
Benannt nach Agnes Lilienthal, der Frau des Flugpioniers Otto Lilienthal, beherbergt das Flugzeug heute eine Dauerausstellung zur DDR-Fluggesellschaft Interflug, ein original erhaltenes Cockpit und sogar ein Standesamt im Heck, in dem Paare sich über den Wolken das Ja-Wort geben können. Die Maschine steht direkt am Gollenberg, wo Otto Lilienthal einst seine Flugversuche unternahm.

In Rhinow biege ich rechts ab, um die 10 Punkte für den Wegpunkt „Havelland-Brücke“ bei Strodehne mitzunehmen. Auf den zehn Kilometern bis zur Brücke macht sich der kräftige Westwind deutlich bemerkbar – und das spiegelt sich auch im Energieverbrauch der DSR/X wider, der leicht angestiegen ist. Die ursprünglich angepeilten 200 Kilometer bis zum geplanten Ladestopp werden wohl knapp verfehlt. Aber dafür habe ich ja mit mehreren möglichen Ladepunkten auf meiner Strecke vorgesorgt. Einer davon wird sicher passen.
Zurück in Rhinow, nach dem Abstecher zur „Havelland-Brücke“, geht es weiter zum nächsten Fotopunkt: der Bockwindmühle bei Prietzen. Sie stammt aus dem Jahr 1773 und ist ein klassisches Beispiel für die älteste Windmühlenbauweise Mitteleuropas – das gesamte Mühlenhaus ist auf einem zentralen Bock drehbar gelagert.
Ganz in der Nähe liegt der Gülper See, ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel. Direkt an der Mühle beginnt ein Naturlehrpfad, der entlang des Sees verläuft und mit Infotafeln sowie Beobachtungstürmen zur Vogelbeobachtung ausgestattet ist.
Aber auch hier gilt: Wir haben doch keine Zeit … 🙈😀 Weiter geht’s! Bis hierher bin ich bereits 150 Kilometer gefahren. Die verbleibenden 30 Kilometer bis zum Ladepunkt in Milow sollten noch drin sein – zwar knapp, aber genau das macht den Reiz dieses Spiels aus 😀.

Mit nur 4 % State of Charge rolle ich auf den Parkplatz eines Autohauses. Dort stehen zwei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten – alle frei. Ganz sicher war ich mir vorher nicht, ob das funktionieren würde, denn schließlich könnten die Tore des Autohauses an einem Samstagnachmittag auch geschlossen sein. Doch selbst dafür lag ein Plan B bereit: Nicht weit entfernt befindet sich ein alternativer Ladepunkt, den ich mit den verbleibenden 4 % ebenfalls noch erreicht hätte.

In rund 53 Minuten lädt die Säule 9,93 kWh in die Zero – das entspricht einer durchschnittlichen Ladeleistung von 11,2 kW. Für mich zeigt sich damit einmal mehr, dass der zusätzliche 6-kW-Lader sein Geld wert ist – vor allem, wenn man regelmäßig längere Touren unternimmt.
Ich nutze die Zeit, um die vom Bäcker mitgebrachten Streuselschnecken zu verspeisen. Außerdem wird es höchste Zeit, meinen Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen.
Beim Quiz – für das jeder zu Beginn einen verschlossenen Umschlag mit den Fragen erhalten hat – stehe ich bei einer Frage völlig auf dem Schlauch. Es geht um die Gesamtkilometer, die in den letzten Rennen zurückgelegt wurden. Irgendwie habe ich das Ganze auf einzelne Teilnehmer heruntergerechnet. Vermutlich liegt’s an der langsam einsetzenden wärmeren Luft, die bei mir für leichte Verwirrung sorgt.

Nach knapp einer Stunde an der Ladesäule geht es weiter zum nächsten Fotopunkt. Dabei handelt es sich um eine der Stationen des optischen Telegraphen, die 1834 errichtet wurden und die Telegrafenlinie Berlin–Koblenz bildeten. Die Station arbeitete mit einem Signalflügelwerk, über das Nachrichten über große Distanzen visuell übermittelt wurden – ein echtes „Jahrhundertwerk“ seiner Zeit. Bereits 19 Jahre später wurde die Linie durch die elektromagnetische Telegrafie abgelöst.
Diese Station befand sich auf dem 60,6 m hohen Mühlenberg, zwischen dem Wusterwitzer See im Westen und dem Mösersee im Osten. Seit 2022 steht am Aussichtsturm ein Nachbau des Telegrafenmastes mit fest montierten Flügeln.
Kurz nach dem Telegraphen kommt mir Günther entgegen. Es ist immer schön, unterwegs auch andere Teilnehmer zu treffen. Kurz zuvor hatte ich bereits die Maschine von Mathias an einer Ladesäule stehen sehen.

Als Nächstes warten die 144 Stufen hinauf zum Bergfried der Burg Ziesar auf mich. Unten angekommen, entdecke ich die Energica Experia von Thomas vor dem Burgtor. Wir waren ja gestern schon gemeinsam hier – und wenn man so etwas planen müsste, würde es nie so punktgenau klappen. Zufälle gibt’s!
An der Kasse gebe ich kurz Bescheid, dass ich einer der „komischen Typen“ bin, die hochlaufen, ein Foto machen und gleich wieder runtertraben. Dann geht’s auch schon los mit dem Aufstieg.
Auf halber Strecke kommt mir Thomas entgegen – wir schmunzeln beide, stimmen uns kurz ab und bestätigen uns gegenseitig, dass wir gestern definitiv noch kein Foto gemacht haben. Danach geht’s für uns in verschiedene Richtungen weiter. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wissen: Die Platzierungen des PaceRace 2025 entscheidet sich in den nächsten fünf Minuten. Aber Zufälle gibt’s – einfach Wahnsinn.

Wieder unten höre ich die Martinhörner mehrerer Rettungsfahrzeuge. Ich denke mir noch, dass auf der nahegelegenen Autobahn wohl etwas passiert sein muss. Eigentlich soll mich meine geplante Route genau dort hinführen – in Richtung Hannover, zur nächsten Abfahrt. An der Auffahrt beginne ich dann doch zu zweifeln: Was, wenn sich der Unfall genau auf dem Abschnitt ereignet hat, den ich befahren will?
Aber wer kein Risiko eingeht, verliert Plätze – also fahre ich auf die Autobahn. Von einem Unfall ist weit und breit nichts zu sehen. Alles gut … Thomas hingegen erlebt zu dieser Zeit bereits etwas ganz anderes – doch davon werde ich erst im Ziel erfahren.
Ab der Autobahnausfahrt liegen noch gut 80 Kilometer bis zum Ziel vor mir. Das könnte sowohl zeitlich als auch ladungstechnisch knapp werden. Deshalb entscheide ich mich, den Wegpunkt Verlorenwasser auszulassen. Das spart rund 8 Kilometer Strecke – damit auch Energie und wertvolle Zeit.
Auf dem letzten Abschnitt der Strecke befindet sich auch der letzte Fotopunkt: der Hagelberg, mit 200,2 Metern angeblich der höchste Berg Brandenburgs.

Von hier aus sind es jetzt noch gut 30 Minuten bis zum Ziel – das passt, denn mir bleiben etwa 35 Minuten Fahrzeit. Wenn jetzt nichts dazwischenkommt, dürfte das eine Punktlandung werden.
In Lehnin angekommen sehe ich, dass noch etwas Strom im Akku ist und auch noch ein kleines Zeitpolster bis zum Ablauf der Zielzeit bleibt. Also wende ich am Kreisverkehr am Ortseingang, fahre knapp zwei Kilometer zurück und kehre dann in Richtung Ziel um. Dort komme ich mit noch 2 % Akkuladung und zwei Minuten vor Zielschluss an. Perfekt.
So herzlich bin ich selten empfangen worden. Thomas kommt mir entgegen und sagt nur: „… der Sigi hat gewonnen …“
Das Rennen entschied sich tatsächlich kurz hinter dem Bergfried in Ziesar. Thomas fuhr ebenfalls auf die Autobahn – allerdings in Richtung Berlin. Dort geriet er in eine Totalsperrung, die ihn letztlich den Sieg kostete.
Der Rest ist Geschichte 😀.

Meine Lieben zu Hause haben das Ganze per YouTube-Livestream mitverfolgt. Die Glückwünsche kamen direkt per WhatsApp. Sogar Fotos von der Siegerehrung wurden aus dem Livestream heraus aufgenommen und geschickt:

Am nächsten Tag bekommen Thomas und ich dann noch Zuwachs für den ersten Tag der Heimfahrt. Martin wird uns bis zum Landgasthof Kanz in Zollgrün begleiten.
Drei Elektromotorräder sieht man selten gemeinsam. Wir haben viel Spaß beim Fähre fahren über die Elbe – wobei der erste Versuch wegen Niedrigwassers in die Hose geht …

… wir haben auch viel Spaß bei guten Unterhaltungen während der Ladepausen.

Von Martin verabschieden wir uns am Sonntagabend, und Thomas und ich sagen am Montagnachmittag „Servus – bis zum nächsten Mal“.
Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich noch immer völlig geflasht von diesem wunderschönen, langen Wochenende.
Und um nochmal auf das Lied in ‚Moll‘ vom Anfang zurückzukommen … von wegen ‚Moll‘ – das war ‚Dur‘ in einer seiner wunderschönsten Facetten. Brandenburg!
Die ersten Pläne werden für 2026 bereits geschmiedet.
Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.
💫✌
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