Im Frühjahr dieses Jahres ist bei uns irgendwann mal die Idee gegoren, für ein verlängertes Wochenende mit den beiden Motorrädern Reißaus zu nehmen. Als Ziel war ziemlich bald die Maingegend auserkoren und so ging es für uns am vergangenen Freitag also los auf die „Reise nach Würzburg und zurück“.

Freitag

Nachdem zuhause klar Schiff gemacht war, alle Kinder versorgt waren und dem Hund klar gemacht war, dass wir jetzt dann mal weg sind, ging es gegen 10 Uhr los in Richtung Osten.

Kurz nach dem Rothsee machten wir einen kurzen Stopp, um den zu viel getrunkenen Kaffee wieder in die Freiheit zu entlassen. Dabei entstand dann auch ein Selfie für meinen WhatsApp-Status, um der Welt zu zeigen, was los ist. 😀

Jetzt konnte es richtig los gehen. Die Route hatte ich mit Calimoto geplant. Die Standardeinstellung passt hier eigentlich immer, um nicht auf den ‚dicken‘ Bundesstraßen zu landen.

Schließlich wollten wir ja die Fahrt an den Main auf gemütlichen kleinen Nebenstraßen genießen. So kamen wir durch Roth, Barthelesaurach, Windsbach, an Neuendettelsau vorbei, durch Heilsbronn, Rügland und Wimmelbach bis nach Bad Windsheim. Die Streckenführung war schon wirklich cool. Auf den Straßen war kaum was los. Das mag auch am Brückentag gelegen haben, den wir hier nach dem Feiertag Fronleichnam hatten.

In Bad Windsheim hatte ich mir vorab schon eine Ladesäule am Bahnhof für den Mittagsstopp unserer beiden Motorräder ausgesucht.

Wir suchten uns ein freies Plätzchen in der nahegelegenen Bäckerei. So lässt ’s sich leben 😄.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde ging es für uns weiter in Richtung Main. In Marktbreit genossen wir dann erst mal an der Marina das „Main-Flair“. Keine Ahnung an was das liegt, aber Wasser zieht mich schon immer magisch an.

Wenn dann der Himmel noch so ein schönes weiß-blaues Schauspiel zeigt, dann ist die Welt in Ordnung.

Am Parkplatz in Marktbreit war ein Ladeanschluss zwar von einem Elektroauto belegt, den zweiten haben wir aber verwendet, um der DS schon mal ein paar Schluck Strom zu gönnen. Schadet ja nicht 😀.

Das Einchecken im Hotel, direkt am Main gelegen, war schnell erledigt. Die beiden Motorräder hatten einen kostenlosen Parkplatz in der Tiefgarage gefunden und so trieb es uns den Abend dann in die Altstadt.

Abendessen gab es in einem rein „Veganen Restaurant“. Das Essen war top, aber ein abschließender Besuch auf der Toilette des Restaurants hat bei mir wieder diesen Reiz ausgelöst, dass ich da nicht nochmal hingehen würde. Ich verstehe sowas nicht … eine Toilette sauber zu halten sollte doch eigentlich eine der leichteren Übungen eines Gastronomen sein … 🙈. Geschmeckt hat ’s trotzdem.

Wir sind dann noch über die alte Mainbrücke hoch zur Festung Marienberg gewandert. In der tiefstehenden Abendsonne war der Ausblick von hier oben schon wirklich beeindruckend. Ein perfekter Abschluss für diesen ersten herrlichen Tag unserer Reise nach Würzburg.

Gefahren sind wir insgesamt gut 200 km. Calimoto spricht von einer Fahrzeit von 03:48 h.

Samstag

In den Samstag sind wir erst Mal mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel gestartet. Ich mag das. Rührei mit Speck, dann noch ein paar frische Waffeln dazu und als Nachspeise noch Joghurt mit Obstsalat. Ich glaube frische Croissants waren auch noch dabei 😀. Herrlich!

Wir sind danach dann schon so zeitig losgefahren, dass wir kurz nach dem Öffnen der Anlage an unserem ersten Ziel angekommen sind. Schließlich wollten wir ja die Festung Marienberg auch noch von innen sehen.

Eigentlich wollte ich zum Parken bis rauf in den Innenhof fahren 🙈, aber scheinbar hatten wir Glück und wurden an der ersten Schranke, die eigentlich zum Vorbeifahren gedacht war, schon von einer Angestellten der Festung auf den Motorradparkplatz hingewiesen … ganz unten.

Na gut, dann eben so. Dort kurzerhand geparkt und durch die Torbögen das letzte Stück per pedes hoch gewandert. Ganz so extrem warm war es Gott sei Dank um 9 Uhr morgens noch nicht.

Der Ausblick hier oben, wie auch die ganze Anlage, ist schon wirklich faszinierend.

Wieder zurück bei den Maschinen gab es noch einen kurzen Kampf mit dem Stahlseil und Schloss, mit dem ich die Helme gesichert hatte. Aber auch das war schnell gemeistert 😀.

Einen knappen Kilometer südlich der Festung Marienberg befindet sich die Wallfahrtskirche Käppele. Der Weg dorthin führt vorbei am Aussichtsturm Frankenwarte und der Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks.

Nach einem kurzen Abstecher hierher mit Besichtigung der Kirche sind wir am Main entlang weiter bis nach Münsterschwarzach gefahren. Eine Pause nutzten wir dort dann um die SR/F, die wir am Freitag ja nur einmal geladen hatten, wieder mit Strom auf Vordermann zu bringen.

Kurz nach Sommerach war rechts von uns ein wunderschöner Weinberg mit Aussichtsturm zu sehen. Eigentlich wollten wir beim Aussichtsturm halten, doch den belegte bereits eine Hochzeitsgesellschaft, so dass wir unseren Halt inmitten der Weinberge eingelegt haben.

Schon faszinierend die Gegend hier oben. Besonders, wenn man selbst aus einem Gebiet kommt, in dem es nur traditionelle Landwirtschaft (also ohne Weinbau) gibt.

In Volkach war Mittagspause angesagt. Eigentlich wollten wir an einer Ladesäule direkt in Zentrumsnähe parken, die Säule war aber wie vom Erdboden verschwunden. Dort wo wir sie vermutet hatten, befand sich ein ‚Einfahrt verboten‘ Schild, von der anderen Seite aus kamen wir nicht ran, weil die Innenstadt komplett gesperrt war.

Also weiter zu den nächstgelegenen Ladesäulen beim Freibad. Aber auch hier hatten wir kein Glück. Die Säulen ließen sich zwar per App nicht bedienen, auf die RFID-Karten von EnBW und Maingau reagierten sie aber. Jedoch kam nur eine Meldung, dass die Karten scheinbar nicht bekannt sind.

Die Gegend um die Säulen und die Ladesäulen selbst sahen noch sehr neu aus. GoingElectric hat dazu dann auch die Information ausgespuckt, dass hier erst gebaut wurde und die Ladeinfrastruktur noch nicht in Betrieb genommen wurde.

Also noch ein dritter Versuch in Volkach hinter einem Bürokomplex. Dort waren mehrere freie Ladesäulen, die auch alle in Betrieb waren, nur waren diese alle mit einem Ladekabel ausgestattet. Kein Problem für die SR/F, mit der DS war hier dann aber auch kein Laden möglich.

Egal, wir haben das dann eben auf den nächsten Stopp verschoben. Nach dem Mittagessen ging es somit weiter zur Vogelsburg.

Von dort hat man schon einen wirklich herrlichen Blick über die Mainschleife bei Volkach. Wenn dann auch noch das Wetter so mitspielt, wie es jetzt bei unserem Besuch dort war, dann kann man hier nicht viel falsch machen.

Die DS verbrachte die Zeit bis zur Weiterfahrt an der Ladesäule am Parkplatz. Hier wäre für die zweite Maschine kein Platz gewesen, da der zweite Anschluss bereits belegt war. War aber wiederum kein Problem, denn die SR/F hatten wir ja beim Mittagessen schon aufgeladen.

Von der Vogelsburg aus sind wir in nördlicher Richtung weiter bis nach Bergrheinfeld gefahren und dort dann nach links abgebogen, um bei Karlstadt wieder am Main zu landen.

Dort befindet sich direkt am Mainufer eine Ladesäule an der historischen Stadtmauer. Füße ins Wasser baumeln lassen war angesagt. Das war der perfekte letzte Stopp bevor wir dann gegen 16:00 Uhr wieder nach Würzburg weitergefahren sind.

Die beiden Maschinen waren so weit aufgeladen, dass der Heimreise am Sonntag nichts mehr im Weg stand.

Den Tag selbst haben wir bei einem Italiener bei Pizza und Wein ausklingen lassen. Und ja, wir waren Banausen … es gab keinen fränkischen Weißwein, sondern Italienischen … wer kann, der kann … 👦😲😎

Heute waren wir ca. 170 km unterwegs. Für ’s ‚Rumdingeln‘ haben wir uns reine Fahrtzeit 3:45 h Zeit gelassen. Das ist es in dieser Gegend definitiv wert!

Sonntag

Am Sonntagmorgen haben wir uns noch kurz bezüglich Heimfahrtroute umentschieden. Nachdem das Taubertal mit Rothenburg ob der Tauber fast am Weg liegt, führte uns unser Weg eben dort hin.

Über die „Romantische Straße“ sind wir dann schon kurz vor 10 Uhr in Rothenburg aufgeschlagen.

Eigentlich bin ich nicht der Freund von Touristenansammlungen, aber um diese Zeit hatten wir hier noch Glück. Für die herrliche Kulisse war noch nicht wirklich viel los. An vielen Ecken waren wir nahezu alleine unterwegs.

Für die Mittagsverpflegung haben wir noch beim Bäcker was mitgenommen. Die restlichen 120 Kilometer führten uns zum Schluss noch in Freystadt zum Eis essen vorbei.

Die gesamte Strecke war gut 190 Kilometer lang. Fahrzeit dafür waren 3:18 h.

Fazit:

  • super geniales Wochenende
  • das machen wir bald mal wieder
  • die ‚Laderei‘ wird überbewertet – hat für unseren Zweck perfekt funktioniert