'Hirnereien' eines E-Bikers

Ladesäulen … so wichtig beim PaceRace

Nein, das ist keine Ladesäule für Elektrofahrzeuge, aber wenn die, die wir benötigt haben, so ausgesehen hätten, dann wäre das PaceRace bestimmt schief gegangen:

… komisches Teil …

Zu dem Bild oben kommen wir später nochmal. Gehen soll es in diesem Blogartikel um das Wochenende vom 4. bis 6. August 2023. An eben diesem Wochenende hat in der Fränkischen Schweiz die dritte Auflage des PaceRace stattgefunden.

Und ich mittendrin 😳😀🙈.

Los ging es am späten Freitagnachmittag mit der Anreise zum Motel in Hormersdorf, wo sich das Fahrerlager befand.

Vollgepackt bei der Anreise

Vollgepackt führte mich mein Weg südlich an Hersbruck vorbei bis nach Schnaittach. Dort, etwa 8 Kilometer vor meinem Ziel wollte ich die SR/F nochmal komplett voll laden, damit die zwei einzigen Ladesäulen am Hotel nicht unnötig blockiert werden. Die sollen die Teilnehmer nutzen dürfen, die später nach einer längeren Anreise ankommen.

Die Anreise konnten wir schon über die Tracking-App beobachten.

Anreise im LiveTracking

Aus vielen Teilen der Bundesrepublik, aber auch aus Luxemburg, machten sich Elektromotorradfahrer auf in die schöne Fränkische Schweiz.

In Schnaittach traf ich auf zwei freie Ladepunkte. Perfekt! Das, hat sich im Lauf des Wochenendes nicht immer so dargestellt, aber dazu später mehr.

… nochmal einen Schluck nachladen …

Wenn man die Batterie der Maschine wirklich voll macht, dann zieht sich das immer ein bisschen. Das ist zuhause während der Nacht kein Problem, denn da interessiert mich die Dauer ja nicht. Hier an der Ladesäule hat es dann doch knapp 1 Stunde gedauert bis der Akku von 87 auf 110% geladen war. Liegt daran, weil das Batteriemanagement die Ladeleistung bei solch hohen Prozentwerten reduziert, um den Akku zu schonen. Geladen wurde hier mit durchschnittlich 3,7 kW, wo normalerweise bei Akkuständen zwischen 0 und 60% bis zu 12,6 kW möglich sind.

Mich hat ’s nicht gestört, ich habe mir während dieser Zeit die nahegelegene Kirche von Schnaittach angeschaut.

Mit 110% ging es dann weiter nach Hormersdorf.

Voll ist voll!

Im Lauf des Abends kamen zügig immer mehr Teilnehmer an, so dass der Parkplatz vor dem Hotel immer mehr zu einem Motorradtreffen wurde.

Fahrerlager
Fahrerlager

Rund um das Abendessen entwickelten sich superschöne Gespräche über die Elektromobilität, das Motorradfahren und natürlich die Vergleichsfahrt am Samstag. Jeder Teilnehmer hatte sich bestimmt schon eine spezielle Strategie bereitgelegt, aber keiner erzählte natürlich Details darüber. Ging ja doch darum, in der Platzierung einen vernünftigen Platz zu erreichen.

Bis in den späten Abend wurden am Parkplatz noch die Motorräder wieder voll geladen.

Abends im Fahrerlager

Dabei scheute man auch nicht vor unkonventionellen Lösungen. So wurde eine Alrendo TS Bravo aus der Batterie eines MG5 geladen. Geht alles 😀.

Unkonventionelle Ladelösung

Die Nacht über hatte ich dann nicht besonders gut geschlafen, das kenne ich aber. Wenn ich unterwegs bin, dann ist die erste Nacht in fremden Betten immer etwas unruhig. Dazu kam dieses Mal bestimmt auch noch die Vorfreude auf den Samstag.

Der startete mit einem guten Frühstück, genügend Kaffee, Orangensaft und Wasser, um den Flüssigkeitshaushalt schon man auf Vordermann zu bringen. Schönes Wetter kündigte sich mit ersten leichten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke an. Schaut gut aus.

Ab 9 Uhr wurden dann die Maschinen in die Startaufstellung gebracht.

Startaufstellung

20 der ursprünglich 21 gemeldeten Fahrer hatten es dorthin geschafft. Bei solchen Events gibt es immer mal den einen oder anderen Ausfall. Mit nur einem fehlenden Teilnehmer waren wir mit einer guten Quote unterwegs.

Das ganze Rennen wurde mit mehreren YouTube-Livestreams begleitet, wofür die Roten Jacken von Denk elektrisch vor Ort waren. Immer wieder eine Freude euch zu sehen … und dieses Mal sogar live vor Ort.

Die Roten Jacken moderieren gekonnt

Pünktlich um 10 Uhr startete der erste Fahrer auf seine 7 Stunden in der Fränkischen Schweiz. Idealerweise sind 23 Ziele anzufahren, von denen jedes Ziel 10 Punkte in der Wertung ergibt, bei 2 Zielen kann man noch ein Foto machen, was zusätzliche 10 Punkte je Foto bedeutet, je gefahrenen Kilometer gibt es noch 1 Zusatzpunkt und Zuspätkommen, nach 17 Uhr, wird mit 5 Punkten Abzug je Minute gewertet. So einfach ist das Reglement 😲😎.

Der erste ist unterwegs

Die ‚Roten Jacken‘ interviewten jeden Starter in den 2 Minuten vor Start – das war der Startabstand zwischen den einzelnen Fahrern. Dabei wurden wir mit allerlei nützlichen aber auch irrelevanten Fragen überhäuft 😁. Das Ganze gibt es bei YouTube auf Denk elektrisch – Pace Race #1 – Vorstellung Teilnehmer und Start zu sehen.

Für mich ging es mit Startnummer 19 um 10:36 Uhr auf meine per Calimoto geplante Runde durch die Fränkische Schweiz.

Routenplanung

Die Fahrt war die ersten paar Kilometer schon komisch, denn man wusste ja, dass es dieses Mal um etwas geht – und sei es nur um ein klein bisschen ‚Ehre‘ 😲😎. Eigentlich Blödsinn … aber die Gedanken im Kopf waren nach den ersten 5 Kilometern vernünftig sortiert und so bin ich von Hormersdorf aus gegen den Uhrzeigersinn los, um die ersten Burgen anzufahren.

Die erste davon war die Burg Hohenstein. Von dort aus ging es über Rupprechtstegen weiter zur Burg Hartenstein. In Neuhaus an der Pegnitz ist die Burg Veldenstein zu finden. Über Auerbach ging es um den Veldensteiner Forst herum nördlich weiter bis zum Schlossberg in Pegnitz.

Ab hier ändert sich die Landschaft – die Fränkische Schweiz lässt so richtig schön grüßen. Das merkt man sofort, wenn man in Richtung Pottenstein kommt.

Erster Teil der Strecke …

Kurz nach Pottenstein bin ich beim Campingplatz die Bärenschlucht rauf nach Weidmannsgesees abgebogen. In diesem Eck galt es die Burgen Rabenstein und Rabeneck anzufahren. Bei Wiesenttal noch an der Burgruine Streitburg vorbei bevor der Weg dann in Richtung Norden abzweigte.
Schloss Greifenstein blieb bei Heiligenstadt rechts liegen. Das nächste Ziel war der Biker-Treff „Ellerberg-Stübla“. Die Kurven da runter sind ja herrlich, da werde ich bestimmt mal wieder vorbeischauen.

… und Teil 2 …

Mein erster Halt auf der Runde war für 12:30 Uhr auf der Gieschburg geplant. Dort bin ich auch mit lediglich 2 Minuten Verspätung angekommen. Punktlandung! Die Gieschburg war auch der Austragungsort für das Quiz, bei dem man idealerweise 3 Fragen richtig beantwortet und dann je Frage 10 Zusatzpunkte aufs Konto gutgeschrieben bekommt.

Als ich angekommen bin, waren die „Roten Jacken“ bereits mit dem Fahrer vor mir beschäftigt.

Beim Quiz

Mit etwas ‚Feilschen‘ konnte ich tatsächlich die maximal möglichen 30 Punkte mitnehmen. Man muss eben einfach mit den Leuten reden … 😲😎.

Jetzt ging es weiter über Bad Staffelstein bis zum Kloster Banz.

… Teil 3 bis rauf nach Lichtenfels …

Dort konnte man 10 weitere Punkte ergattern, wenn man von sich oder dem Motorrad ein Foto vor dem Brunnen der Klosterökononmie macht. Ich habe mir gedacht, doppelt hält besser und bin somit mit der SR/F direkt am Brunnen vorgefahren und hab‘ ein Foto von uns Dreien gemacht.

Foto bei Kloster Banz

So, und jetzt ab zum Laden. Mit ca. 160 km auf der Uhr hatte ich einen Ladestopp an einer Ladestation mit 4 Anschlüssen geplant. Als ich in Bad Staffelstein dort angekommen bin, waren doch tatsächlich alle 4 Ladeanschlüsse belegt. Nicht wie man vielleicht denken könnte von Elektromotorrädern, nein, 4 Elektroautos standen dort zum Laden.

Also weiter zum Marktplatz von Bad Staffelstein, dort waren nochmal 2 Ladepunkte. Ich hätte eigentlich nur in einer der bekannten Apps nachsehen können – aber nein, ich wollte es einfach drauf anlegen – wird schon gut gehen. Aber auch dort hatte ich kein Glück. An einem Anschluss war gerade ein Hybrid-Auto vorgefahren und der andere Anschluss war schon mit einem Motorradfahrer belegt, der zwar gerade mit Laden fertig war, aber wo schon der nächste auf den elektrischen Anschluss gewartet hat.

Ich fuhr weiter in Richtung Lichtenfels. Dort hatte ich mir vorab schon mal einen Ladepunkt an einer Freizeiteinrichtung ausgesucht. Aber auch der war belegt. Wenn ’s mal zwickt, dann zwickt ’s scheinbar richtig 😲.

Letztendlich konnte ich dann beim VW-Händler in Lichtenfels anstecken. Die Säule gab zwar nur 11 kW her, aber weiteres Suchen hätte jetzt keinen Vorteil mehr erbracht.

Ladepause

Mittlerweile hatte ich 180 km auf dem Tageszähler. Ich entschloss mich die ursprünglich geplante 2-Stopp-Strategie in eine 1-Stopp-Strategie umzuwandeln und den Zielpunkt bei Bayreuth auszulassen. Dadurch sparte ich mir 10 km Wegstrecke, die ich durch die Suche nach einer Lademöglichkeit eh schon gefahren war und eine Ankunft im Ziel bis 17 Uhr war immer noch möglich.

Dieses „1-mal Laden“ führt zwar dazu, dass die Ladekurve nicht optimal ausgenutzt wird, aber eine weitere Sucherei von freien Ladestationen wollte ich mir an diesem Tag ersparen.

Nach einer Stunde Auftanken von Akku, Körper und Geist ging es in süd-östlicher Richtung wieder dorthin zurück, wo wir ursprünglich gestartet sind.

… und der letzte Teil dann zurück.

Bei der Strecke habe ich mich komplett auf Calimoto verlassen. Das führte jetzt dazu, dass ich nochmal an Waischenfeld vorbeikam und dann auch den Bogen über Poppendorf und Hohenmirsberg fahren durfte – was aber richtig war, da dort der Zielpunkt beim Aussichtsturm noch anstand.

Kurz vor dem Aussichtsturm meldete sich mein Körper, dass ein „Bio-Stopp“ mal notwendig werden könnte. Dabei galt es jetzt aber, so wenig Zeit wie notwendig zu verlieren. Die späteste Ankunftszeit 17:00 Uhr wackelte bei meiner Navi-Anzeige eh schon immer mal leicht über 17 Uhr hinaus.

Mir kam dafür eine Baustellenampel gerade recht 🙈. Die Ampel hat knapp vor mir auf Rot geschaltet, das Auto vor mir hatte schon angehalten, hinter mir kam auch schon ein weiteres Auto. Also ganz einfach mal ganz rechts ranfahren, Blinker setzen, absteigen und ran an die Hecke … was sein muss, das muss sein … 😁.

Den Aufstieg für ein Foto vom Aussichtsturm musste ich auslassen, dafür hätte die Zeit bei weitem nicht mehr gereicht. Dafür hat „the chain“ vor dem Turm ein Foto geschossen:

Aussichtsturm Hohenmirsberger Platte

Auf dem letzten Stück nahm ich dann noch die 5 Zielpunkte in der Gegend um Egloffstein, Obertrubach und Hilpoltstein mit. Das ergab in kurzer Zeit nochmal 50 Zusatzpunkte.

Im Ziel bin ich dann tatsächlich um 16:58 angekommen. Ein Foto davon aus dem LiveStream wurde mir von meinem „Team Zuhause“ per WhatsApp geschickt 😀:

direkt nach der Zieleinfahrt

Nach dem Abendessen – für mich gab es ein Schäufele mit Kloß 😁 – stand dann vor der Siegerehrung noch die Organisation der Ladetechnik an:

Akkus wieder auf ein vernünftiges Niveau bringen

Aber auch das lief wie am Schnürchen. Jeder der wollte oder musste konnte sich mit 6 Ampere mal an stöpseln. Für die, die am nächsten Tag noch eine weite Heimreise vor sich hatten war das sicherlich viel notwendiger als für mich.

Mir ging es hier nur darum den Akku der SR/F wieder in ein einigermaßen vernünftiges Niveau zu bringen. Bei Zielankunft waren da nur noch 2% drinnen. Punktlandung 🙈😁.

Auch die Siegerehrung wurde von meinem „Team Zuhause“ im LiveStream verfolgt. Daraus stammt dann auch nachfolgendes Foto:

Siegerehrung

Für die erste Teilnahme an solch einem Event hat es für mich für Platz 4 gereicht. Darüber bin ich mega erfreut 😀!!!

Die Wertungen der ersten 10 Plätze sieht wie folgt aus:

Platzierungen der ersten 10

Die zweite Nacht in Hormersdorf habe ich wunderbar geschlafen. Am nächsten Morgen gab es noch ein leckeres Frühstück. Großes Verabschieden war noch angesagt. Viele der Teilnehmer treffen sich nur einmal im Jahr – eben zu jenem PaceRace, das heuer zum dritten Mal veranstaltet wurde.

Es wurden viele interessante Unterhaltungen geführt. Ein freundliches Miteinander schwebte über dem ganzen Wochenende. Wenn es passt, dann bin ich im nächsten Jahr gerne wieder dabei 😀.

Auf dem Heimweg musste ich nach den ersten 8 gefahrenen Kilometern dann doch den Akku der SR/F noch weiter aufladen. Das hat am Bahnhof Simmelsdorf-Hüttenbach perfekt zum kurzzeitig aufziehenden Regen gepasst. An Bahnhöfen findet man auch immer einen guten Wetterschutz, wenn es denn mal nötig ist:

Warten auf … na ja, dass es zu regnen aufhört.

Und genau von diesem Unterstand aus habe ich das anfangs schon gezeigte Objekt fotografiert, das mich sehr stark an eine Ladesäule erinnert hat:

… komisches Teil …

Gehört zur Deutschen Bahn 😳😀🙈.

4 Kommentare

  1. Kurt Sigl

    Sehr geil, danke!

  2. MEroller

    Super, danke Sigi für Deinen wunderbaren Bericht 🙂 Meiner ist im Elektroroller-Forum im Bereich „Veranstaltungen“, wo das PaceRace 2023 noch ganz oben steht. Dort habe ich auch auf Deinen Bericht verlinkt 🙂

  3. Prim(E) Time

    Sorry für‘s Ladesäule-besetzen. Wir waren so glücklich, dass wir am Marktplatz nur kurz warten mussten. Herzlichen Glückwunsch zu einem fantastischen 4. Platz! Auf ein nächstes mal!

  4. Siggi

    Moin Sigi ☺️
    sehr schön geschrieben. Das weckt bestimmt bei dem einen oder der anderen die Lust auch mal teilzunehmen.

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