Der Berg ruft … also doch. 😀

Urlaub. Und da hatte ich schon seit längerem eine Tour in den Bayerischen Wald in Planung. Folgende Route sollte mich am Vormittag bis Waldmünchen bringen:

Los ging es zuhause kurz nach 7 Uhr.

Viel mitzunehmen war nicht. Ein bisschen was zu trinken kam in den Koffer und das war ’s dann auch schon. Alles weitere an Proviant lässt sich unterwegs besorgen.

Die Route führte mich zuerst ans nördliche Eck des Truppenübungsplatz Hohenfels. Von da aus ging es dann über Schmidmühlen und Bubach an der Naab zum Steinberger See. Hier war ich ja erst im Juni.

Dieses Mal hab ich an der Erlebnisholzkugel einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Gekannt habe ich diese Kugel bisher nur aus den Medien. Schon beeindruckend, wenn man dann direkt davor steht.

Wenn man sich für dieses „Ei“ ein Ticket löst, dann warten mehrere Erlebnisstationen und eine 80 Meter lange Riesenrutsche auf einen.

Lange hielt ich mich dort nicht auf. Mein Weg führte mich weiter über Wackersdorf und Schwarzhofen nach Oberviechtach. Hier hatte ich eigentlich im Ortszentrum einen Stopp zum Brotzeit machen und Nachladen der DS eingeplant.

Ich dann also an der Ladesäule vorgefahren, Ladekabel angesteckt und versucht das Teil ins Laufen zu bekommen. Ganz so routiniert im Umgang mit Ladesäulen war ich dann scheinbar doch noch nicht.

Denn sonst wäre mir aufgefallen, dass die grüne Leuchte, die die Einsatzbereitschaft signalisiert, nicht an war. Gar nichts war an – an dieser Säule. Sinnloses Elektroequipment so zu sagen, wenn es einfach so in der Gegend rum steht.

Also wieder alles eingepackt und zur nächsten Ladesäule in Oberviechtach gefahren. Die soll sich dort nämlich bei der Schule befinden. Das war auch wieder nichts, denn scheinbar hat die irgendjemand abmontiert, mitgenommen, was auch immer …😁. Da fehlte dann nicht nur das gründe Licht, sondern die komplette Säule.

Ich fuhr also weiter in Richtung Waldmünchen. Genügend Reichweite hatte ich ja noch, nur mein Magen meinte halt langsam, dass irgendwann mal was zu Essen cool wäre.😏😳😁

Kurz nach Oberviechtach gab es dann auch noch eine Straßensperrung, die ich südlich umfahren habe. Richtung bayerischer Wald ist wichtig, der Rest ist egal, denn der Weg ist das Ziel.

Ab und zu ist so eine Umfahrung nicht mal so schlecht. Ich glaube nämlich, dass ich sonst nicht durch Treffelstein gekommen wäre. Hier ist mir gleich der markante Burgfried samt nahegelegenem Parkplatz mit Ladesäule und viel wichtiger – einer Bäckerei – aufgefallen.

😀 Ich glaube es gibt Kaffee. 😁

Zweites Frühstück

So war es dann auch. Die Zero DS wurde mit Elektronen versorgt und für mich gab es zwei herzhafte Stangerl vom Bäcker samt einen COFFEE to GO. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung.

Danach wurde natürlich auch noch die Burg besichtigt. Der Burgfried war über eine Systematik ähnlich denen an Zigarettenautomaten gesichert. Man benötigt einen Personalausweis, um das Gittertor zu öffnen. Das nenn ich mal Kindersicher. 😀

Burgfried in Treffelstein

Von oben hatte ich eine wunderbare Rundumsicht über Treffelstein und das umliegende Land. So schön ist also der Landkreis Cham – na kein Wunder, liegt ja auch in der Oberpfalz. 😀

Bei Abfahrt in Treffelstein zeigte die Akkuanzeige 55% an. Eigentlich hätte ich mir mehr erwartet, aber die Ladesäule hat nur mit irgendwas um die 4 kW geladen. Macht aber nichts, den Waldmünchen hatte ich eh als Haltestelle auf meinem Plan und dort gab es dann auch die nächste Ladesäule:

Und die hat es der DS dann auch mit 7,3 kW besorgt. 😁🙈

Für mein leibliches Wohl hat der Eisdieler von der „Pizzeria Eiscafé Europa“ gesorgt.

Lieblingsbeschäftigung

Nach kurzer Zeit waren wir dann beide pappsatt. Konnte also weiter gehen in Richtung Bayerischer Wald. Wobei es hier, rund um Waldmünchen auch richtig schön ist – liegt ja auch mitten im Oberpfälzer Wald. 😀

Mein weiterer Tourenverlauf sah so aus:

Durch Furth im Wald bin ich etwas schneller durch gefahren. Man weiß hier ja nie, ob die ihren Drachen nicht doch ab und zu Gassi führen. Keine Ahnung, wie der dann auf so ein nicht alltägliches Gefährt samt komischen Fahrer reagieren würde. Also nix wie weiter.

Wer mehr erfahren will: Einfach mal nach „Drachenstich in Furth im Wald“ googeln.

Bei Eschlkam bin ich dann ganz schön erschrocken. Da standen doch auf einmal zig Windfahnen schön geordnet in der Gegend herum. Einen zugehörigen Flugplatz konnte ich nicht finden.

Hier hat Googeln dann mir weiter geholfen: Der Künstler Ivan Kafka hat dieses Kunstwerk geschaffen. Titel: „Raum der Freiheit und der Schlaffheit“ – ein kleines erotisierendes Kunstprojekt … hm … ich muss es nicht werten, schön zum Anschauen war es allemal. 😀

Raum der Freiheit und der Schlaffheit

Keine 5 Minuten später kam ich dann schon wieder an einem Kunstwerk vorbei:

Kunstpavillon Stachesried

Nein, nicht die ZERO DS – ja, die ist schon auch ein Kunstwerk – hier geht es um die Halle dahinter. Besser gesagt um den Kunstpavillon Stachesried – so heißt das Gebäude.

Darin sind Werke von amerikanischen, tschechischen und deutschen Künstlern ausgestellt. Ich hab ’s mir angeschaut – wirklich anfangen kann ich nicht viel damit. Aber das Gebäude allein war schon beeindruckend – besonders mit der DS davor. 😁🙈

Für mich ging es weiter über Neukrichen beim Heiligen Blut und Lam nach Lohberg. Dieses Eck hier, hinter Kaitersberg, Riedelstein, kleinem und großem Arber liebe ich. Wir waren hier schon einige Male zum Wandern. Viele Gipfel laden zu wunderschönen Touren ein.

Eine empfehlenswerte „Base-Station“ für solche Wanderungen ist die Ortschaft Lam.

Nach Lohberg zieht sich die Straße dann gen Arber-Gebiet hinauf. Kurz vor Brennes taucht auf der linken Seite die Hindenburgkanzel auf. Da sind wir auch schon oft oben gestanden und so habe ich auch heute wieder am nahegelegenen Parkplatz gehalten.

Die Aussicht von der Kanzel ist immer wieder berauschend schön.

Blick von der Hindenburgkanzel in Richtung Arber
Blick in den ‚Lamer Winkel‘

Was man nicht erahnt, man befindet sich hier im Grenzgebiet. Zum einen im Grenzgebiet Deutschland – Tschechien zum andern aber auch im Grenzgebiet zwischen der Oberpfalz und Niederbayern. Ein früherer Arbeitskollege sprach immer vom „Gelobten Land“ wenn er über Niederbayern – seine Heimat – gesprochen hat.

Versteh ich nach wie vor nicht, wenn ich mir das Bild vom ‚Lamer Winkel‘ anschaue. Das würde ich „Gelobtes Land“ nennen – und das ist … Oberpfalz 😁🙈.

Ein letztes noch dazu, und dann ist ’s auch wieder gut: Der schönere Gipfel des Arber liegt auf Oberpfalz-Territorium 🙈😛😆.

Kurz nach dem Grenzübertritt nach Niederbayern zeigte sich der Tourismus am Arber. Ist doch keine Skisaison … was machen die denn alle hier?

Arber aus Richtung Brennes

Den Arber samt Arberbergbahn kannte ich schon zu gut, somit bin ich einfach daran vorbei gefahren. Und: ganz so schlimm, wie ich es gerade angedeutet habe ist es hier definitiv nicht. Das Gebiet am Arber und drum herum ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Empfehlen kann ich die Wanderung von Bodenmais über die Rieslochwasserfälle zum Arber, dort dann Mittags gemütlich einkehren und über Bretterschachten wieder zurück.

Wenn man das dann im November macht, dann ist man fast alleine auf dem Arber – die Bergbahn hat da nämlich schon geschlossen und öffnet erst wieder, wenn genügend Schnee für die Wintersaison gefallen ist.

Für mich ging es heute weiter über den Arbersee und Bretterschachten nach Bodenmais. In Bodenmais bin ich direkt durch das Stadtzentrum gefahren um vom Urlaubertrubel noch mehr mitzubekommen. Das ist tatsächlich so – hier gibt es die Souvenirstände, an denen man sich mit Andenken für die Daheimgebliebenen eindecken kann.

Nix für mich … also weiter. 😛

In Drachselsried habe ich in einem Supermarkt meinen Flüssigkeitshaushalt wieder auf Vordermann gebracht, bevor ich dann in Arnbruck rechts nach Arrach abgebogen bin. Die Strecke über Eck hat herrlich viele Kurven.

Von Eck aus lässt es sich super schön zum Riedelstein oder auch weiter zum Mittagstein oder Kaitersberg wandern. Heute nicht, denn ich bekomme langsam Hunger und zum Wandern habe ich mich ja nicht auf den Weg gemacht.

In Bad Kötzting habe ich am Parkplatz beim Schwimmbad AQACUR geparkt. Dort dann die DS an einer Ladesäule angesteckt und mich dann im nahegelegenen „Goggolori“ verpflegt.

Super schöner Biergarten, tolles Essen und zum Abschluss noch einen doppelten Espresso. Was will man mehr. 😀

Selber gut ausgeruht und gestärkt so wie die Zero DS mit vollem Akku, ging es wieder zurück in Richtung Heimat.

Das erste Stück bis Rattiszell ist genial – so viele schöne Kurven.

Danach kamen Wiesenhofen, Reichenbach und Nittenau, von wo ich dann ein Stück dem Regen entlang gefahren bin. Bei Maxhütte-Haidhof dann noch einen kurzen Pinkelstopp und über Kallmünz zurück nach Hause.

Dort bin ich mit 0% im Akku angekommen. Würde sagen, das war eine Punktlandung. 🙈😛😆

Ein wirklich genialer Tag.

Ein paar Fakten:

  • 410 km
  • Fahrzeit: 7 Stunden
  • In Treffelstein 4 kWh in 50 Minuten geladen
  • Waldmünchen: 6,5 kWh in 54 Minuten
  • Bad Kötzting: 8,3 kWh in 1 Stunde 10 Minuten
  • Mit den Zuhause geladenen ca. 12 kWh sind das komplett 30 kWh; Bedeutet grob ca. 10 Euro Stromkosten für die 410 km

Die Zeit an den Ladesäulen war absolut kein Thema – Pause und Verpflegung für den Fahrer muss ja auch sein – und ich wollte ja schließlich auch was von der Gegend sehen.

Die Runde ist zu empfehlen – mache ich mal wieder.